„Relaunch Mont-Soleil“ Für eine nachhaltige Nutzung der Photovoltaik
In den Jahren 2023 und 2024 soll in einem weltweit einzigartigen Pilotprojekt untersucht werden, wie langfristig und transparent Informationen über die Nachhaltigkeit der auf dem Markt befindlichen Solarmodule übermittelt werden können. Die nach einem standardisierten Protokoll durchgeführten Vergleiche werden sich auf die optimale, nachhaltige Nutzung relevanter, im Handel erhältlicher PV-Module beziehen. Sie werden sich insbesondere an Akteure aus den Bereichen Forschung und Entwicklung, Bauherren, Industrie und öffentliche Körperschaften richten.
Ziel und Bedeutung des Projekts
Das Pilotprojekt 2023-2024 entstand aus der Frage nach der Zukunft des Photovoltaikkraftwerks auf dem Mont-Soleil. Die seit 1993 in Zusammenarbeit mit der Berner Fachhochschule (BFH) durchgeführten Forschungsarbeiten haben gezeigt, dass die Degradation der bestehenden Paneele sehr gering ist. Internationale Erfahrungen deuten jedoch darauf hin, dass der Abbau in den nächsten Jahren allmählich zunehmen wird und eine Lebensdauer von 40 Jahren bestenfalls in begrenzten Teilen realistisch ist. Auf der Grundlage der Bewertung des internationalen Photovoltaik (PV)-Marktes entstand die Idee, die Machbarkeit einer PV-Referenzanlage (Benchmark) mit gleichzeitiger Produktionssteigerung auf dem Mont-Soleil zu prüfen. Der Erfolg eines solchen Projekts würde eine äußerst attraktive Zukunft sowie eine internationale Ausstrahlung bieten.
Geschichte und Hintergrund der Gesellschaft Mont-Soleil
1992 wurde aus dem Projekt des Photovoltaik-Kraftwerks auf dem Mont-Soleil die Gesellschaft Mont-Soleil gegründet. Dies war – zum damaligen Zeitpunkt – die größte Photovoltaikanlage in Europa. Ziel war es, das Potenzial und das Interesse an der Sonnenenergie aus wissenschaftlicher Sicht zu bewerten.
Neben den Projekten haben auch Partnerschaften und Persönlichkeiten die Geschichte der Mont-Soleil-Gesellschaft geprägt und ihr eine internationale Sichtbarkeit verschafft; ihr rigoroser wissenschaftlicher Ansatz bei der Erstellung der regelmäßigen Messungen am Standort ist einer der Werte der Gesellschaft. Denn wie könnte man die Alterung – den Leistungsverlust im Laufe der Zeit – besser aufzeigen als durch Vergleichsmessungen, die in den letzten 30 Jahren nach einem wissenschaftlichen Protokoll durchgeführt wurden, das nicht nur den Vergleich der Produktion im Laufe der Zeit ermöglicht, sondern auch die Bewertung der möglichen Auswirkungen, die Ereignisse wie der Lockdown auf die Produktion gehabt haben könnten.
Eine Region – ein Kompetenzzentrum
Abgesehen von seinem wissenschaftlichen Wert hat das Projekt des Sonnenkraftwerks auf dem Mont-Soleil eine ganze Region geprägt. Diese ist ins Rampenlicht gerückt und wird als Pilotregion wahrgenommen, in der Innovationen und Umsetzungen von Projekten im Bereich der erneuerbaren Energien bemerkenswert sind. Die Entwicklungen folgten aufeinander und führten zu einer fast vollständigen jährlichen Deckung des Strombedarfs der gesamten Region. Der Kanton Bern würdigte die unternommenen Schritte und das gesammelte Wissen, indem er das Espace découverte Energie als Kompetenzzentrum für erneuerbare Energien anerkannte.
In der aktuellen elektrischen …
Während damals die Scheinwerfer absolut nicht auf das Solarpotenzial gerichtet waren, ist der heutige Kontext radikal anders und es scheint, dass die Gesellschaft Mont-Soleil erneut einen Beitrag zur Entwicklung der Solarenergie leisten kann, und zwar im selben Geist, der ihre Gründung im Jahr 1992 beseelt hat.
Tatsächlich hat ein kleines Team unter der Leitung von Martin Pfisterer aufgezeigt, dass Solarpaneele wissenschaftlich nicht vergleichbar und nicht nachhaltig sind. Daraus entstand das Pilotprojekt Benchmark SMS.
Die Träger des Pilotprojekts SMS-Benchmark sind die Gesellschaft Mont-Soleil (SMS), die Berner Fachhochschule (BFH) und der Erlebnisraum Energie (EdE). Andere Akteure, die an den Zielen des Pilotprojekts interessiert sind, könnten sich den Trägern dieses Projekts noch anschließen und sie ergänzen.
Inhalt des Projekts und Standort
Ein sehr kleiner Bereich der bestehenden Produktionsanlage wird für das Pilotprojekt zur Verfügung gestellt werden. Letzteres zielt darauf ab, marktübliche Panels auf dem Mont-Soleil zu implementieren und eine Reihe von Parametern zwischen den verschiedenen Modellen zu vergleichen. Diese Parameter umfassen sowohl die Leistung – oder allgemeiner die technischen Aspekte – als auch die ökologischen und sozialen Aspekte. Darüber hinaus werden die Erfahrung und die Millionen von Messungen der letzten 30 Jahre auch dazu beitragen, den Leistungsabfall im Laufe der Zeit zu beurteilen.
Die Koordination des Projekts liegt bei Martin Pfisterer, Ehrenmitglied der Gesellschaft Mont-Soleil. Das Pilotprojekt 2023-2024 ist um drei Inhalte herum aufgebaut:
„Wissenschaft“, umfasst das technische Konzept, die neutrale und objektive Auswahl und Bewertung der PV-Module und die wissenschaftliche Veröffentlichung der Ergebnisse. Geleitet von Prof. Dr. Christoph Bucher von der BFH in Burgdorf
„Infrastruktur“ umfasst Bau- und Installationsarbeiten.
Geleitet von Cédric Zbinden, Präsident der Gesellschaft Mont-Soleil.
„Regionale Kommunikation“, umfasst die Popularisierung des erworbenen technischen Wissens, die elektronische Anzeige von Daten und deren Verbreitung in der Region.
Geleitet von Moussia de Watteville, Leiterin des Espace découverte Energie.
Laurent Raeber, Direktor Gesellschaft Mont-Soleil & Swiss Energypark